Weniger denn je leben Künstler und Kreative in unserer Gesellschaft losgelöst und unberührt von wirtschaftlichen Zwängen und Zusammenhängen. Die Kreativität Einzelner bleibt nicht mehr der mehr oder weniger glückhaften oder romantischen individuellen Selbstentfaltung überlassen, sondern wird als wirtschaftliche Ressource zunehmend in Verwertungsmärkte eingebunden.
Die Kreativwirtschaft ist die drittgrößte Wachstumsbranche in Deutschland. Das setzt Kreative zunehmend unter Erfolgs- und Verwertungsdruck. Die Heraus- und Anforderungen an Originalität und professionelle Umsetzungen werden in den kommenden Jahren eher größer als kleiner, auch der Konkurrenzdruck wird eher zunehmen. Überdies gehört zum modernen Kulturbetrieb, dass das Produktionstempo gesteigert wird und immer mehr junge Künstler als „shooting stars“ gehandelt werden, ohne dass diese auf die Implikationen des Erfolgs vorbereitet wären - nicht nur gute Voraussetzungen für künstlerische Qualität und seelische Gesundheit.